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Mountainbiking: Für Entdecker, Naturgenießer und Bergbezwinger

#Radsport

Mountainbiking bedeutet: Ob Downhill-Racing oder eine entspannte Tour durch den Wald – Hauptsache raus!

Mountainbiking: Für Entdecker, Naturgenießer und Bergbezwinger

Mountainbiking, das bist du, dein Bike und die Natur. Sei es ein herausfordernder Trail im Wald oder ein schöner Wanderweg, den du erkunden willst. Du wählst, welcher Herausforderung du dich auf zwei Rädern stellst. Denn dein Mountainbike ist dein muskelbetriebener Begleiter durch alle erdenklichen Landschaften, immer in deinem eigenen Modus: Reiß für ein paar Stunden ein paar mehr Kilometer, halte für einen tollen Ausblick inne, kehre irgendwo ein. Denn das verbindet Mountainbiken so sehr mit grenzenloser Freiheit: Es ist dein Tempo, deine Reise durch atemberaubende Landschaften.

Wir wissen das alles aus erster Hand, denn unsere Kollegin Steffi liebt Mountainbiking – und steckt andere gern mit ihrer Motivation an. Einsteigertipps, was du für deine Mountainbiketour brauchst und was das beste Gefühl beim Mountainbiking ist, erzählt sie hier.

Steffi über ihre Liebe zum Mountainbiking

Es geht beim Mountainbiking nicht darum, die krassesten Touren zu machen. Einfach draußen sein, gemeinsam mit Freunden etwas unternehmen, sich bewegen und die Landschaft auf sich wirken lassen, das ist das Schöne.

Wie gesund ist Mountainbiken und was trainiert man dabei?

Die kurze Version: Mountainbiken trainiert:

  • deine Ausdauer
  • deine Kraft
  • deine koordinativen Fähigkeiten
  • Trizeps und Bizeps beansprucht das Mountainbiken abwechselnd,
  • außerdem natürlich Oberschenkel
  • und alles um den Po

Es ist die Kombination aus Radsport, Abenteuer und Freiheit in der Natur, Geschicklichkeit und der Liebe zur Technik. Ja, auch Mountainbiker brauchen eine gewisse Ausdauer, vor allem Kondition und physisches wie psychisches Durchhaltevermögen – wie alle Biker. Zudem stärkt Mountainbiking die Atemmuskulatur und schont – ähnlich wie Schwimmen – die Gelenke im Vergleich zum joggen.

Mountainbiking trainiert Rumpf, Gesäß, Rücken und durch die ständige Körperspannung auch die Brustmuskulatur, die Schultern und den Trizeps.

Aber das Schöne am Mountainbiking ist, dass es viel mehr von dir fordert, als nur eine Grundkondition. Das Gefühl für den eigenen Körper ist essentiell. Und damit ist mehr als „nur“ Körperspannung gemeint: Du musst schnell auf den Untergrund und die Beschaffenheit der Strecke reagieren und dein Körpergewicht verlagern können. Parallel zum Wandern brauchst du auch beim Mountainbiking eine Art „Trittfestigkeit“, eine Fähigkeit, das Verhältnis zwischen Boden und Reifen einzuschätzen. Du musst dich in die Kurve lehnen oder dein Körpergewicht über ein Hindernis „heben“. So trainierst du Balance und ein Gefühl dafür, wie weit du dein Mountainbike mit dem Körper – und andersherum – unterstützen kannst.

Auf dem Wank, einem Teil des Estergebirges bei Garmisch Partenkirchen
©Steffi
Auf dem Wank, einem Teil des Estergebirges bei Garmisch Partenkirchen

Und letztlich musst du einige mentale Barrieren Stück für Stück abreißen.

Du wirst dich wundern, wie sehr dein Kopf am Anfang dagegen ankämpft, über kleinste Hindernisse zu fahren.

Denn du hast mit deinem normalen Fahrrad gelernt, Hindernissen auszuweichen. Jetzt ist es das Gegenteil: Nicht zu sehr zögern, reinlehnen, überwinden. Das ist mentales Training und hat eine positive Auswirkung auf deine Psyche: Das Überwinden und Bezwingen von Hindernissen tut uns gut und stärkt unser Selbstbewusstsein. Einerseits durch das Umwerfen alter Gewohnheiten, andererseits, weil du kontinuierlich Probleme lösen musst: Wie komme ich am besten darüber? Wie verlagere ich mein Gewicht? Das ist die Magie: Du testest deine mentalen und körperlichen Grenzen, wenn du willst.

Eine Tour mit dem Mountainbike ist für mich der beste und schönste Weg, meinen Kopf frei zu bekommen und das Leben zu genießen. Steffi

Welches Mountainbike ist das Richtige?

Bei Mountainbikes ist eine der wichtigsten Unterscheidungen je nach Strecke der Federweg. Das ist die Strecke in Millimeter, die dein Mountainbike zwischen unbelasteter und belasteter Stellung zurücklegt. Die gängige Einteilung ist:

  • Cross Country: 80 – 120 mm.
  • All-Mountain: 120 – 140 mm.
  • Enduro: 150 – 170 mm.
  • Freeride: 170 – 200 mm.
  • Downhill: 180 – 250 mm.

Nach diesen Kategorien sind auch Mountainbikes kategorisiert. Bei Wettbewerben oder Streckenbeschreibung steht meistens dabei, ob es sich um ein Cross Country oder eine andere Strecke handelt. Im Zweifel sind „All-Mountain“ und „Enduro“ die Allrounder, die in jedem Gelände funktionieren.

Mountainbiking ist vor allem: Die Landschaft genießen und aktiv die schönen Ecken der Welt erkunden.
©Steffi
Mountainbiking ist vor allem: Die Landschaft genießen und aktiv die schönen Ecken der Welt erkunden.

Ausrüstung fürs Mountainbiking – denk an die Basics!

Gleich vorweg: Ein Mountainbike kannst du dir inzwischen fast immer direkt an den coolsten Locations leihen – oft mit einer Karte, die für Einsteiger geeignete Trails markiert. Um loszufahren, brauchst du dann noch mindestens einen geeigneten Fahrradhelm, der gut sitzt und dich schützt. Zwar gibt es in der Mountainbike-Szene zusätzlich viel Profi-Equipment wie hochwertige Brillen, teure Pedale oder besondere Trinksysteme – das kannst du bei deinen ersten Touren aber eher vernachlässigen. Viel Geld solltest du erst in die Hand nehmen, wenn du merkst, dass du tiefer ins Mountainbiking einsteigen möchtest.

7 sinnvolle Must-haves für deine Mountainbike-Ausrüstung:
  • Erste-Hilfe-Set
  • Reparaturset fürs Rad – du solltest deinen Schlauch unterwegs wechseln können.
  • Fahrradpumpe
  • Handschuhe
  • Turnschuhe / Radschuhe
  • Sportshirt oder Trikot
  • Regenkleidung

Das sind alles Dinge, die nicht viel kosten, aber den Tag retten können. Wenn du rasante Downhill-Strecken fahren willst, sind außerdem Protektoren für Knie und Handgelenke wertvoll.

So sieht die MTB-Ausrüstung von Kollegin Steffi aus. Ganz wichtig: Ausreichend Proviant!
©Steffi
So sieht die MTB-Ausrüstung von Kollegin Steffi aus. Ganz wichtig: Ausreichend Proviant!

Steffi über ihre Ausrüstung beim Mountainbiking

Ich trage meistens eine Bikershorts und darunter noch eine Biker- oder klassische Radhose. Das ist nichts für den Laufsteg, aber Komfort geht in diesem Fall vor. Die Hauptsache ist, dass deine Kleidung dich nicht einengt.

Wichtig bei Kleidung: reißfest, atmungsaktiv und nicht beengend.
©Steffi
Wichtig bei Kleidung: reißfest, atmungsaktiv und nicht beengend.

So bereitest du deine Mountainbiketour vor

Bevor es auf den Trail, den Feldweg oder die Berge geht, ist es gut, ein paar Dinge zu klären und zu recherchieren. Am besten gehst du die Route am Abend vorher noch einmal von vorne bis hinten kurz durch – im Zweifel auch am Morgen vorher. Hier ein paar Sachen die du nachschauen oder recherchieren solltest:

  • Wie ist die Wettervorhersage für deine Tour? Vor allem Gewitter- und Sturm-Wahrscheinlichkeit sind wichtig.
  • Informier dich am besten über die Untergründe. Was erwartet dich: Teer, Schotter, Waldboden, Felsen? Gibt es sehr steile Anstiege oder Abfahrten?
  • Wichtig für den Proviant: Gibt es zwischendurch Rastplätze oder zumindest Brunnen mit Trinkwasser? Wie lange wirst du insgesamt unterwegs sein und wie viele Pausen brauchst du? Je mehr Energie du auf dem Mountainbike verbrauchst, desto mehr Snacks brauchst du zwischendurch. Unterschätze die Anstrengung auf dem Mountainbike nicht!
  • Wie viel Kilometer sind es hin und zurück? Vergiss nicht, dir im Vorfeld die Route genau anzuschauen. Überleg, ob es eine Alternative gibt, falls du für den Trail zu geschafft bist.

Steffi über Ziele einer Mountainbike-Tour

Ich suche mir vorher immer genau raus, wo es hingeht. Denn für mich ist ein konkretes Ziel die beste Motivation: Ein Meilenstein, eine Alm, eine Hütte und natürlich am allerwichtigsten: der Gipfel mit seiner ganz eigenen Magie. Denn spätestens beim ersten steilen Hindernis lässt die Euphorie schon mal ein wenig nach. Dein Herz schlägt, die Lunge pumpt. Du fragst dich: Warum quälst du dich nochmal den Berg rauf? Aber das ist nichts gegen das unglaubliche Gefühl oben zu sein. Nichts ist besser als die hart erarbeitete Brotzeit am Gipfel oder der Kaiserschmarrn auf der Alm.

Ein Trail im Mairatal, in der italienischen Provinz Cuneo
©Steffi
Ein Trail im Mairatal, in der italienischen Provinz Cuneo

Mountainbike-Camps: Dein Start in neues Gelände

Wenn du nicht so recht weißt, wo und wie du anfangen kannst, ist ein Mountainbike-Training oder ein Mountainbike-Camp genau das Richtige. Du lernst, wie sich dein Mountainbike auf unterschiedlichen Untergründen verhält. Dazu wird dir auch die technische Komponente des Mountainbiking vermittelt: Du und dein Bike, ihr müsst eins werden im Terrain und euch euren Weg bahnen. Bei den meisten Bike-Camps bekommst du die gesamte Ausrüstung geliehen – es ist also nichts nötig, außer deiner Begeisterung. Du lernst Fahrtechnik, kannst an Workshops rund ums Rad teilnehmen, begleitet von einem kompletten Rahmenprogramm – besonders renommiert sind die Woman’s Bike Camps.

Auch die Ausdauersport-Ikonen und ehemaligen Weltklasse-Triathleten Nicole und Lothar Leder bieten professionelle Mountainbike-Camps. Bekannt für besonders schöne Landschaften und Panoramen sind die Bike-Camps in der fantastischen Bergwelt von Flachau, etwa im Sporthotel Tauernhof.

Mountainbiking-Knigge oder: Der MTB-Kodex

Es gibt ein paar Regeln, die jeder Mountainbiker kennen sollte. So oder so ähnlich finden sich an Trails und in Vereinen immer wieder ähnliche Regeln:

  • 1. Sei respektvoll gegenüber anderen Bikern.
  • 2. Hinterlasse keine Spuren: Im englischen Sprachraum nennen Mountainbiker das „low-impact cycling“. Lass die Trails intakt, vermeide schlammigen Untergrund – sonst bilden sich tückische Fahrrinnen. Hinterlass niemals Müll auf dem Trail.
  • 3. Behalte zu jeder Zeit die Kontrolle: Bleib konzentriert und wähle eine Geschwindigkeit, mit der du keine anderen Biker durch Kontrollverlust gefährdest.
  • 4. Lass anderen im Zweifel die Vorfahrt: Zeig deutlich, dass du da bist. Umfahre andere mit weitem Abstand, fahre langsam in uneinsichtige Kurven.
  • 5. Erschrecke keine Tiere: Auch hier gilt: Weiträumig umfahren.
  • 6. Denk voraus: Check dein Equipment, deinen Fahrradhelm und dein Bike vor jeder Fahrt.

Egal ob du eher der Wald-und-Wiesen-Typ oder der Asphalt-Sprinter bist: Auf der Themenseite Radfahren liest du mehr rund um Radsport, Basis-Training, Leistungsmessung und zur optimalen Tritttechnik vom Profi-Triathleten Andreas Raelert.

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