
Die Motive, die dich in ein Trainingscamp oder auf Sportreise ziehen können, sind ganz individuell: Zeit mit Freunden oder Familie verbringen, eine Grundlage für eine erfolgreiche Saison schaffen, Gleichgesinnte finden oder sich einfach mal in Ruhe – fernab von allem – auf das konzentrieren, was du gern machst: Sport. Worauf es bei deiner Reiseplanung und während des Trainingscamps ankommt, erfährst du hier.
Überleg dir, was du von einem Trainingscamp erwartest
Es gibt nicht DIE Sportreise oder DAS Trainingscamp. Gerade für Ausdauersportler, die viel individuell trainieren, sind allgemeingültige Rezepte sehr rar. Umso wichtiger ist deine eigene Zielsetzung und deine Selbstorganisation. Überleg dir vorher, ob du allein oder mit anderen reisen willst. Möchtest du nach deinem eigenen Trainingsplan trainieren oder lieber ein geführtes Training machen? Wer in Eigenregie trainiert, sollte entweder alles einzeln (Flug, Sporthotel, Transfer) oder eine Pauschalreise in ein Sporthotel buchen, um die Urlaubskasse zu schonen. Geführte Reisen in Trainingscamps sind häufig teurer, denn du zahlst den Trainer-Service mit. Du solltest dir vorher natürlich auch Gedanken über dein Reiseziel machen:
Für Sommersportler wie Triathleten empfiehlt sich ein Reiseziel, in dem während der Trainingscamp-Saison im Februar und März sommerliche Temperaturen herrschen.
Typische Ziele für Sportreisen und Trainingscamps sind in unseren Breitengraden zum Beispiel die kanarischen Inseln Lanzarote und Gran Canaria, aber auch Mallorca.
Was macht ein gutes Hotel für eine Sportreise aus?
Folgende Punkte sollte ein Sporthotel bieten, das auf Ausdauersportler, zum Beispiel Triathleten, ausgelegt ist:
- Ein gut ausgestattetes Trainingsgelände mit einem Schwimmbecken
- Ein breit gefächertes Sportangebot (zum Beispiel Yoga, Ballett, Boxen, Stand Up Paddling und andere Trendsportarten), das dir neben deinem Trainingsplan Abwechslung bietet – zum Beispiel an Entlastungstagen
- Gutes Essen: Am Buffet sollte es sowohl eine große Auswahl an proteinreichen Nahrungsmitteln als auch gute Quellen für Kohlenhydrate geben.
Gute Sporthotels sind auch auf Radsportler und deren Equipment vorbereitet – wenn du dein eigenes Rennrad mitnimmst, erhältst du dort einen geeigneten Stellplatz oder darfst es mit auf dein Zimmer nehmen.
Am besten hörst du dich im Freundes- und Bekanntenkreis um, denn Mund-zu-Mund-Propaganda ist meist verlässlicher als Bewertungen im Netz.
Sporthotel gefunden? Das gehört ins Reise-Gepäck
Je nach Sportart, die du betreibst, ist dein Reisegepäck natürlich individuell. Wenn du Triathlet bist oder zumindest eine der drei Disziplinen Laufen, Schwimmen oder Radfahren machst, gibt es ein paar Basics für die Reisetasche:
- Laufschuhe – vielleicht sogar gleich 2 Paar. Neue Laufschuhe am besten vorher gut einlaufen.
- Laufbekleidung für verschiedene Wetterlagen (Sonne und Regen)
- Bei Bedarf ein Cap, um dich vor der Sonne zu schützen
- Sonnenbrille
- Badehose, Bikini oder Badeanzug (am besten zwei Ausführungen zum Wechseln)
- Neoprenanzug (falls das Wasser doch etwas kälter ist oder du auch mal im Freiwasser schwimmen möchtest)
- Badekappe
- Schwimmbrille
- Schwimmhilfen, wenn du möchtest – die meisten Sporthotels sind aber auch mit Schwimm-Gadgets wie Pull Buoy oder Flossen ausgestattet, die du dir vor Ort leihen kannst.
- Rennrad, wenn du keines vor Ort leihen willst – der Transport per Flugzeug kann dich aber einiges an Aufpreis kosten.
- Fahrradhelm
- Radtrikots (2-3 zum Wechseln)
- Radhosen (mindestens 2 zum Wechseln)
- Radbrille
- Arm- und Beinlinge
- Windweste (Radweste)
- Regenjacke
- Radflaschen
- Werkzeug zur Radmontage nach Transport/Reparatur
- Sonnencreme
- Sportunterwäsche
- Freizeitbekleidung
- Mütze (gerade nach dem Schwimmen wichtig, um dich vor einer Erkältung zu schützen!)
- Reise-Sportwaschmittel und Wäscheklammern/Wäscheleine: Damit deine Sportbekleidung immer einsatzbereit ist
- Bücher und Musik zum Abschalten nach dem Training

Ein möglicher Trainingstag auf deiner Sportreise
- 06:30 Schwimmen – optional mit einem Trainer, wenn du an deiner Schwimmtechnik arbeiten willst.
- 8:00 Frühstück
- 10:30 Radfahren – je nach Niveau zwischen einer Stunde und vier Stunden (oder länger, je nach Trainingsstand und Zielen). Mach unterwegs Pause, füll deine Speicher mit einem Stück Kuchen und einem Kaffee auf. Du willst ja auch Land und Leute sehen.
- Nach deiner Radtour kannst du noch ein Koppeltraining ranhängen, das du vorab schon einplanst – also den Wechsel vom Radfahren zum Laufen. Ein lockeres Auslaufen (barfuß) auf dem Rasen oder ein Lauf auf 2-3 km Distanz eignen sich direkt nach dem Radfahren gut.
- Vergiss nicht, ausreichend zu essen und zu trinken – am besten isotonische Getränke, die dir schnell das zurückgeben, was du beim Training durchs Schwitzen verloren hast.
- Je nach Uhrzeit kannst du jetzt noch etwas für deine Tiefenmuskulatur in Rumpf, Bauch und Beinen im Kraftraum tun oder eine intensive Dehneinheit einbauen.
- 19:00 Abendessen
- Danach: Freizeit genießen, ausspannen und gut schlafen!

So gestaltest du deine Ruhe- und Entlastungstage
Viele ambitionierte Ausdauersportler machen neben ihrem Training an zwei Tagen in der Woche keinen intensiven Sport. Sie legen einen Ruhe- und einen Entlastungstag ein, um gezielt zu regenerieren. Am Entlastungstag ist der Trainingsumfang im Vergleich deutlich reduzierter als an normalen Trainingstagen. Schwimmeinheiten werden beispielsweise kürzer oder lockerer – es geht also um Bewegung mit verminderter Belastung. Ob du auch einen Ruhetag ganz ohne Sport einlegst, entscheidest du ganz individuell: Deiner Muskulatur und deiner Seele tut es gut.
Du schläfst aus, machst einen Ausflug, erkundest den Urlaubsort oder legst dich mit einem Buch an den Pool. Nutz die freie Zeit, um ausgiebig und bewusst zu essen.
Sportreise: Das sind die Do’s und Dont’s
- Material überprüfen: Ist dein Bike in einwandfreiem Zustand, sind deine Laufschuhe noch gut?
- Bargeld einstecken: unterwegs kannst du nicht überall mit Karte zahlen
- Ausweispapiere bei jeder Radtour mitnehmen
- Handy für den Notfall mitnehmen
- mit Trainingspartnern trainieren
- Karten an die Lieben daheim schicken
- Spaß haben :)
- Regeneration vernachlässigen
- Vorher nicht trainieren: Alles lässt sich im Trainingslager nicht nachholen.
- Umfänge im Trainingscamp verdreifachen (im Vergleich zum Training zu Hause)
- Planlos drauf los trainieren
- Diät halten – du brauchst die Energie, dein Körper kann nur dann Leistung erbringen
- Wenig schlafen – Schlaf ist die wichtigste Regeneration überhaupt.
- In Radbekleidung zum Frühstücksbuffet – denn das gehört sich einfach nicht!
Wenn du es in der Off Season langsam angegangen bist, kann dir ein Trainingscamp jetzt helfen, dich wieder fit für die Next Season zu machen – mit etwas Glück bei schönstem Sonnenschein. Also: Auf ins Trainingscamp, auf in die neue Saison!